RKI-Studie bescheinigt deutscher Bevölkerung Vitamin-D-Mangel

Offensichtlich kann Vitamin D den schwerwiegenden Verlauf von Covid-19 hemmen. Dies wurde nun vom Bundesverband für Risikobewertung mitgeteilt. Zur Frage, ob Vitamin D zur Vorbeugung oder Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden kann, gibt es neue Erkenntnisse. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat nun bekannt gegeben, dass es Anzeichen dafür gibt, dass ein unzureichender Vitamin-D-Serumspiegel das Risiko für akute Infektionen der Atemwege erhöhen kann. Die Behörden gaben zuvor an, dass kein Zusammenhang zwischen einer Corona Infektion mit dem Verlauf von Covid-19 und einem Vitamin-D-Mangel besteht. Eine Studie der Cantabria University aus Santander und eine Studie der Universität Hohenheim haben gezeigt, dass das Prohormon der entscheidende Faktor sein kann.

Einige Beobachtungs- und Interventionsstudien haben gezeigt, dass sich die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten positiv auf den Verlauf von Covid-19 auswirken kann, betont inzwischen auch der BfR. Anders als in Irland fand diese Erkenntnis in Deutschland während der Corona Pandemie keine Zustimmung. Dort haben Experten schon seit längerer Zeit die Einnahme von Vitamin-D-Präparate empfohlen, um eine schwere Covid-19-Krankheiten entgegenzuwirken. Das „Joint Committee on Health“ geht davon aus, dass die tägliche Einnahme von Vitamin D „Atemwegserkrankungen erheblich reduzieren kann. Im Gegensatz zum BfR gehen Experten von einer Kausalität aus.

Die Bundesanstalt verweist in diesem Fall jedoch auf eine unsichere Datensituation hin. Es ist notwendig, Vitamin D und seine Auswirkungen auf den Covid-19-Prozess weiter zu untersuchen. Dennoch befürwortet der BfR eine universelle Empfehlung für diejenigen, bei denen das Risiko einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung besteht. Er weißt daraufhin, dass die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln besonders nützlich sein kann. Die Bildung von Vitamin D nimmt mit zunehmenden im Alter deutlich ab. Für diese Risikogruppe sollte in Betracht gezogen werden, bis zu 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag über Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich einzunehmen, so die Empfehlung des Bundesinstituts.

Eine generelle Empfehlung zum Einnehmen von Vitamin-D-Präparaten zur Vorbeugung einer Sars-CoV-2-Infektion oder eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung gibt es nicht. Es gebe noch keine ausreichenden Hinweise dafür teilt das BfR mit. Die Fachgruppe „COVRIIN“, welche aus Infektiologen, Notfallmedizinern und Intensivmedizinern besteht und Berater des Robert Koch-Instituts erklärte dazu, dass ein defizitärer Vitamin-D-Haushalt mit einem erhöhten Infektionsrisiko assoziiert werden könnte. Ein höheres Risiko für schwere Verläufe könnte u.a. ebenfalls mit einem Vitamin-D-Mangel assoziiert sein.

Laut einer Untersuchung des RKI haben 82% der Bevölkerung in Deutschland im Winter keine ausreichende Vitamin-D-Versorgung. Im Frühjahr seien es 73%. Wer seinen  Vitamin D Mangel ausgleichen möchte kann auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 Mikrogramm Vitamin pro Tag zurückgreifen so das RKI. Diese Dosis ist  nicht mit gesundheitsbedenklichen Effekten verbunden.

Unabhängig von einer künstlichen Zufuhr von Vitamin D, die in zu großen Mengen dem Körper schaden kann, empfehlen Fachleute, zwei bis drei Mal in der Woche Fische, wie Lachs oder Hering, zu essen und sich an der frischen Luft zu bewegen. Denn dort lasse sich der „Sonnenvitamin“-Speicher allzeit noch am förderlichsten füllen.

 

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2016_02_ernaehrung4.pdf?__blob=publicationFile
https://data.oireachtas.ie/ie/oireachtas/committee/dail/33/joint_committee_on_health/reports/2021/2021-04-07_report-on-addressing-vitamin-d-deficiency-as-a-public-health-measure-in-ireland_en.pdf
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352364620300067?via%3Dihub

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